Wir können vielleicht gerade nur in unseren Träumen oder auf Google Maps in ferne Länder reisen, doch spannendes Neuland lässt sich bis zur Lockerung des Reiseverbotes auch daheim entdecken. Mit diesen Tipps vom Shores-Team und den B&B Hotels vertreibt ihr die allmählich aufkommende Langeweile im Nu, denn mal ehrlich, wie oft kann man Sauerteigbrot backen, den Kleiderschrank ausmisten, Kräuter aussähen oder das Bad putzen, ehe es nervt? Eben. Darum lasst euch von uns inspirieren und haltet durch. #wewilltravelagain, versprochen!
Gemeinsam, nicht weniger einsam
Kinos zu, DVD-Sammlung schon zigmal in der Rotation gehabt und ihr kennt euch mit dem Partner nicht mehr recht auf ein gemeinsames Streaming-Programm einigen? Dann wäre Netflix Party vielleicht etwas für euch, eine praktische Erweiterung für den Chrome-Webbrowser von Google. Dank der cleveren App könnt ihr mit Freunden oder der entfernt lebenden Familie zusammen eure liebste Netflix-Serie oder einen dort verfügbaren Film anschauen – exakt synchronisiert und mit der Möglichkeit, im Live-Chat über schnulzige Szenen oder die Frisur des Hauptdarstellers zu lästern. Einzige Bedingung: Alle Teilnehmer eures Quarantäne-Fernsehabends müssen einen Netflix-Account haben und dort eingeloggt sein sowie das kleine Programm installieren.
Wer sich voll und ganz auf seine Clique konzentrieren will, für den ist die App Houseparty wie geschaffen, bei der ohne Unterhaltungsprogramm alle Eingeladenen munter virtuell durcheinander quatschen können. Von Angesicht zu Angesicht, ganz unkompliziert und flexibel, denn es gilt das Motto: „Bring Freunde mit!“
Namasté statt „Namstay in bed“
Fitnessstudio geschlossen, Regen vor den Scheiben und die Gymnastikmatte guckt auch schon ganz traurig aus der Zimmerecke herüber? Das, sagt man in der Werbung, muss nicht sein. Viele Yogastudios wie das „Kale & Cake“ in München bieten mittlerweile an, per Video an, eine Stunde voller beruhigender, dehnender und erfrischender Asanas zu erleben. Und das (gerade als Anfänger) ganz ohne hämische Blicke von der Nachbarmatte, wenn der Bogen im Stehen eher dem sprichwörtlichen sterbenden Schwan ähnelt.
Besser noch, ihr sucht euch abwechselnd Kurse auf der ganzen Welt aus. Denn ob auf YouTube, über Skype oder als Instagram-TV, durch die fordernden Folgen vom Hund in die Kobra und zwischendrin in die Totenstellung könnt ihr euch aktuell von renommierten Lehrern an den exotischsten Orten leiten lassen. Unser Tipp für Amerikas Westküste: die Angebote von MC Yogi in Point Reyes in Nordkalifornien, der übrigens auch großartige Musik macht!
In der Routine liegt die Kraft
In der wochenlangen Selbst-Quarantäne fließen die Stunden und Tage mehr und mehr ineinander, ahben wir gemerkt. Eine gute Struktur ist also hilfreich, um – wenn nötig – den Job auch ohne Büro und Kollegen bestmöglich zu meistern und dem eigenen Drang nach ständiger Ablenkung nicht allzu oft willenlos nachzugeben. Wir greifen dazu nach dem Frühstück zum altbewährten Stift und einem Blatt Papier, um die wichtigsten To-dos festzuhalten. Was ist wichtig, welche Projekte müssen dringend angeschoben oder weiterbewegt werden, worauf warten Kollegen schon sehnsüchtig? Mindestens ebenso wichtig: Was wollen wir außerdem heute noch anpacken, wenn diese obligatorischen Aufgaben erledigt sind?
Wenn dann später aus E-Mails, Skype-Konferenzen und der Frage, was es zum Lunch gibt, ein Gedankenknäuel geworden ist, ist es höchste Zeit für eine Pause. Ob ihr mit dem Hund Gassi geht, euch einen Matchatee aufbrüht oder meditiert ist dabei persönlicher Geschmack und egal. Wer sich mit ruhigem Stillsitzen und dem inneren Beobachten der eigenen Gedankenwelt noch schwertut, wie wir, der könnte es mit einer der zahlreichen Meditations-Apps probieren, beispielsweise mit 7Mind, Ballon, Synctuition oder Headspace. Einige dieser Abschalt-Helferlein sind leider in der kostenlosen Version stark in ihren Funktionen beschränkt, aber für den Start genügen eigentlich auch die geführten Grundlage-Sessions. Einfach mal ausprobieren, schon wenige Minuten, sagt die Forschung, machen eure Gefühlswelt robuster für das Auf und Ab des Alltags, und zwar nicht bloß während dieser Virus-Pandemie.
Your home is your CLEAN castle
Wir gehören zwar zu den Menschen, die wunderbar und produktiv von daheim arbeiten können, was dieser Tage ein echtes Privileg ist, das ist uns klar, doch stundenlang am Stück vor dem Rechner sitzen oder stehen ist weder gesund noch unser Ding. Wir springen ohnehin lieber zwischen verschiedenen Aufgaben, etwa kniffligen Schreibprojekten und weniger komplizierten Jobs wie Fotos auf Instagram posten, neue Folgen unserer Podcasts hochladen und dergleichen. Und in regelmäßigen Abständen gehts natürlich raus aus dem Homeoffice. Entweder, weil Shores-Botschafterin Tilda sich die Pfoten vertreten möchte oder die Augen mal Abstand vom Bildschirm brauchen.
Das ist der Moment, wo vor allem manuelle Arbeiten eine willkommene Abwechslung bieten. Hier mal eine völlig unsortierte Liste von kleinen und größeren Projekten, die wir in den letzten Wochen abgehakt haben: das Waschbecken im Bad rundherum und von unten (!) geputzt #urgh; Rasensamen auf kahlen Stellen im Garten ausgesät; Bilder unseres USA-Sabatticals 2014 sortiert für ein Fotobuch, das hoffentlich nicht weitere sechs Jahre auf sich warten lässt; alte Technik verabschiedet, darunter Kabel für wasweißich, kaputte Kopfhörer, Handy-Opas usw.; Wohnzimmertisch abgeschliffen und dunkler gebeizt; Rezept für Dagalong-Kaffee ausprobiert.
Von Legenden lernen
Eines der großartigsten Angebote für alle, die schon immer mal wahren Meistern ihres Faches über die Schulter schauen und von echten Profis lernen wollten, ist die Plattform Masterclass. In aufwändig gedrehten Videokursen samt reichlich Material für das Selbststudium kann jeder hautnah erfahren wie Chefredakteurin Anna Wintour ihre „Vogue“ komponiert, woher Autoren wie Dan Brown und James Patterson die Ideen für ihre Millionen-Bestseller nehmen, nach welchem Muster Fotografin Annie Leibovitz berühmte Menschen zu ikonischen Porträts gruppiert, wie Diane von Fürstenberg vom Partygirl im Studio 54 zur erfolgreichen Modeunternehmerin wurde oder was Meisterkoch Massimo Bottura (bekannt aus der fantastischen Netflix-Doku „Chef’s Table“) den Gaumen kitzelt.
Natürlich gibt es auch auf YouTube unzählige „How to“-Videos, mit denen sich das eigene Wissen und Können in diversen Disziplinen wunderbar steigern lässt, und das umsonst. Trotzdem besitzen die Nachhilfestunden bei solch hochkarätigen Lehrern eine ganz besondere Aura. Eine Investition in euch selbst, die sich durchaus lohnt!
Den Urlaub der Zukunft planen
Wo währt ihr in diesem Sommer beinahe hingefahren oder -geflogen? Bei uns wäre es beispielsweise eigentlich nach Neapel gegangen … Überlegt einfach mal, ob ihr dort immer noch urlauben wollt oder euch inzwischen ein ganz anderes Ziel begeistert. Und dann plant einfach mal los für die Zeit, wenn die Beschränkungen aufgehoben sind und das Reisen wieder sicher ist. Von welchem Fleck auf dem Globus träumt ihr schon lange, welche Destination habt ihr kürzlich auf Instagram aufgeschnappt, in einem Bildband gesehen und euch prompt in die Fotos verliebt?
Wenn ihr fündig geworden seid, stürzt euch hemmungslos in die Recherche. Vielleicht momentan weniger auf Buchungsportalen, das ist derzeit eher wenig sinnvoll. Startet bei Wikipedia, schaut euch an, was die jeweiligen Tourismusverbände so ins Netz gestellt haben für den ersten Eindruck und dann stöbert in der Tiefe weiter. Klar, ein Reiseführer auf Papier oder für den Kindle, ein Magazin-Spezialheft und die Bücher berühmter Autoren aus dem Land, der Stadt oder Region sind ein wunderbarer Anfang. Auch Kochbücher, Filme, die sozialen Kanäle berühmter locals und TV-Dokumentationen (ob lang oder YouTube-kurz) steigern Kenntnisstand und Vorfreude ungemein. Genießt eure Reisevorbereitungen, ganz ohne Datums- und Budgetstress, nur geleitet von eurem ganz persönlichen Wunschort. Welcher Fleck auf dem Globus ist dein Sehnsuchtsort? Mach dich dorthin auf, vom Schreibtisch, vom Balkon, von der Couch. Fun travels!